So sind wir denn zu guter Letzt in Uruguay angekommen. Der Weg von den Iguazu Wasserfällen bis hierher nach Colonia del Sacramento, übrigens die älteste Stadt Uruguays, war landschaftlich wenig spektakulär, kulinarisch (fast) desaströs aber dennoch gibt es ein paar nette Details zu berichten:
Unsere fast fünfzehnhundert Kilometer weite Reise vom fabelhaften Camping Paudimar begann just an dem Wochenende, an dem dort ein Traveller-Meeting (hauptsächlich Motorradfahrer) stattfand. Neben uns war in der Version "vier Räder" nur noch ein in Paraguay lebender Deutscher, der einen 1969er "Overlander 2CV" besitzt, Walter, zugegen. War nett - einen mehrseitigen Bericht im Oldtimer Markt hat der auch schon gehabt. Sei's drum - wir haben uns trotzdem aufgemacht und sind in Sao Lourenco del Oeste gelandet. Samstagabend - kein einziges Lokal geöffnet! Hier hatten wir Gelegenheit, in einer Art Straßencafe das schlechteste Abendessen unserer nun fast einjährigen Reise zu uns zu nehmen: Fette Wurst, frittiert, garniert mit einem Haufen Käsewürfeln, nach nix schmeckenden Fleischersatzbrocken mit Gurkenscheiben und Wachteleiern (...die waren noch das einzig Essbare!).
So kommen wir also, recht nah am Ende unseres Abenteuertrips, doch noch mal zu einem echten Highlight unserer Reise. Die Iguazu Wasserfälle, in der Sprache der Guaraní-Indianer einfach "Großes Wasser" genannt.
Zuvor aber vielleicht ein paar Worte über das, was nach Rosario in Argentinien passiert ist:
Gen Norden fuhren wir weiter nach Posadas in der Provinz Misiones, direkt am Rio Paraná und an der Grenze zu Paraguay, wo nix Erwähnenswertes passiert ist, außer, dass wir die Bachelor-Arbeit unseres Neffen hoffentlich nicht allzusehr verschlimmbessert haben. Danach ein weiterer Stopp in San Ignacio Miní. In dieser Ruine einer ehemaligen Jesuiten-Mission kann man noch gut erkennen, wie die Herren der "Gesellschaft Jesu" sich die Ureinwohner gefügig gemacht und zum "wahren Glauben" umerzogen haben. Vergleiche zu aktuellen Bewegungen, wie z. B. IS, sind natürlich rein zufällig. Naja, das musste mal gesagt werden, die unter dem Glauben begangenen Gräueltaten der Jesuiten begleiten uns ja schon durch das ganze Mittel- und Südamerika. Schade nur, dass diesmal im Gegensatz zu einem früheren Besuch unsererseits an selber Stelle die "ausgestopften Mönche und Indianer" nicht mehr zu sehen waren - vielleicht hat die UNESCO (...ist ja wieder mal Welterbe) doch auf eine etwas wissenschaftlichere Darstellung im Museum bestanden.