Unterwegs

Anbei nur mal ein paar Reiseeindrücke von Land und Leuten. Von Mexico über Guatemala nach Honduras. Die Landschaft ist abwechslungsreich, immer jedoch tropisch und so grün, dass es oftmals schon kitschig wirkt. Sanfte Berge, große Rinderweiden, öfters mal auch Seen und natürlich die Karibikküste werden von uns gestreift. Während Guatemala recht ländlich wirkte (zumindest, der Teil, den wir durchfahren haben) ist Honduras wirklich ein Klon der USA (...allerdings auf deutlich niedrigerem Standard). Wir durchfuhren Puerto Barrios, Guatemala und San Pedro Sula, Honduras, beides Haupthäfen für die Bananen- und Ananasverschiffung in alle Welt. (letztere nebenbei... die zweitgefährlichste Stadt - 111 Morde p. a. pro Einhunderttausend Einwohner.) Wir reisten entlang endloser Plantagen für Bananen und Ananas, alles fest in der Hand nordamerikanischer Konzerne (...die z. B. immer noch zehn Prozent der landwirtschaftlichen Fläche Honduras besitzen). Die Namen der Haupttäter: Chiquita, Dole, DelMonte. Sie brachten den amerikanischen Lebensstil in die mittelamerikanischen Staaten - die Armut haben sie jedoch nicht bekämpft. Honduras ist daher Namensgeber für den Begriff "Bananenrepublik" - Schade! 

Weiter geht es nach einer Übernachtung im wenig spektakulären Städtchen Siguatepeque Richtung Grenze zu Nicaragua. Wir durchqueren Tegucigalpa (Platz 6 auf der Liste mit einer Mordrate von "nur" 74) und dann ist es passiert: Nach fast 34000 Kilometern auf unserer Weltreise ist der erste Reifen unseres Autos verendet. Naja... wir hatten in Wehrden schon einmal ein wenig geübt und so ist uns der Radwechsel auch gelungen. Aber so ein Geländerad, das sag ich Euch, das ist sauschwer. Und jetzt kommt's: Zwanzig Kilometer danach, praktisch kurz vor der nicaraguanischen Grenze, da finden wir einen Reifenhändler, der exakt den gleichen Reifen auf Halde hat. Zwar fast abgefahren, aber wir brauchen ihn ja eh nur als Notrad - noch einmal weitere 30.000 Kilometer werden selbst wir nicht hinkriegen.

 

So wird am Ende des Tages wieder einmal alles gut. Wir sitzen in El Paraiso (...unserem persönlichen Paradies) im Hotel, haben uns den Radwechsel-Dreck heruntergeduscht und werden gleich zu unserem letzten Abendessen in Honduras aufbrechen.

 

Was haben uns Presse- und sonstige Berichte und die Infos vom AA vor diesem Land gewarnt. Wir haben ausschließlich (!!!) freundliche, hilfsbereite, und kontaktfreudige Menschen getroffen. Wir wurden immer herzlich aufgenommen oder begrüßt - die außergewöhnlich schöne Landschaft tat ein Übriges dazu, dass wir Honduras in bester Erinnerung behalten werden. Wenn nicht zwischenzeitlich unser Verschiffungstermin in Panama anstünde - hier hätte man noch länger verweilen können.

Allerheiligen: Heute spielt unser Gevatter das Lied vom Tod!
Allerheiligen: Heute spielt unser Gevatter das Lied vom Tod!

Ach ja, bevor wir es vergessen: Heute, am 1. November ist Allerheiligen, der große Tag unseres mexikanischen Reisebegleiters "Gevatter". 

 

Er ist ein wenig traurig, dass er nicht mit seinen mexikanischen Freunden und Verwandten auf dem Friedhof feiern kann.  Aber die Action mit dem Radwechsel und die Toyo-Besichtigung von Belegschaft und Kunden des Reifenhändlers in Danlí hat ihn schon wieder ein wenig besänftigt!

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Kommentare: 1
  • #1

    KaHei (Mittwoch, 02 November 2016 04:56)

    ....... spannender geht's wohl kaum mit Eurer Mordrate ...
    Bleibt senkrecht!!!!
    ..... aber die Bilder wieder alle GEIL!!!